Ein Garten muss nicht groß sein um eine liebenswerte Erweiterung des Wohnens im Haus zu werden. Er sollte aber mehr sein als eine öde Rasenfläche mit mittigen Baum und Thujahecke herum.
Sehen Sie hier einige Beispiele von Gärten, die mit einer architektonischen Grundstruktur versehen, das Wohnen im Freien möglich machen. Die Auswahl der richtigen Materialien und von geeigneten Pflanzen, ist der Jahrzehntelangen Erfahrung geschuldet.
Kubus mit Landschaftsgarten
Das kubische Wohnhaus ist eingebettet in einen sehr großen Garten. Zumindest ist das die Wirkung als Resultat einer geschickten Planung. Die Struktur des Hauses, mit seinen klaren Linien und Bezügen, setzt sich auch im Garten fort. Das Arrangement und die Auswahl der Pflanzen weicht die Strenge dabei auf und fast möchte man meinen, Teilbereiche seien natürlich gewachsen.
Der Geländeversprung wird abgefangen von einer aus Gabionen erstellten Wand. Die Natursteinwand ist, abends effektvoll beleuchtet, der Blickfang, bekrönt von der nach Höhe gestaffelten Bepflanzung im so entstandenen "Hochbeet". Große Bäume fassen das Grundstück, sind aber so gewählt, dass sie keine Barriere darstellen, sondern genügend freie Sicht auf die Einfriedung aus Corten-Stahl ermöglichen.
Die Auswahl an Pflanzen ist nach der architektonischen Grundstruktur der wichtigste Teil beim Anlegen eines Gartens. Es muss gelingen, zu jeder Jahreszeit einen ansprechenden Anblick zu schaffen. Nur sommergrüne Pflanzen sind im Winter trist, nur immergrüne zeigen nicht den Wandel der Jahreszeiten.
Neben den Standort-Bedingungen die für das Gedeihen eines Gewächses wichtig sind, ist auch die Frage nach dem Pflegeaufwand zu berücksichtigen. Formgehölze brauchen sehr viel Pflege und sind eher für den geübten Gartenliebhaber. Es gibt aber auch eine große Zahl von Gehölzen die selbst in einer gewissen Form wachsen, mal schlank, mal kugelig.
Die das Grün begleitenden Materialien sind von Anbeginn der Planung zu bedenken. Natursteine gehören immer in einen Garten. Sehr gut geeignet ist auch der hier reichlich verwendete Corten-Stahl. Der Farbton harmoniert besonders zu dunklem Grün und ist zu jeder Jahreszeit ein Blickfang.
Auch zu Gräsern passt das Material hervorragend.
In Folge des Klimawandels gedeihen mediterrane Pflanzen auch nördlich der Alpen. Die Nächte werden lauer und Sitzen im Garten bis spät in die Nacht wird möglich. Deshalb ist es wichtig die Beleuchtung des Gartens nicht zu vernachlässigen.
Wer sich traut, und ggf. schleppt, kann auch südländische Pflanzen integrieren.
Dieser Garten ist zugegebenermaßen nichts für Anfänger, aber als Planer kann man die Leidenschaft des späteren Nutzers und seiner Möglichkeiten schon früh einbeziehen. Wer dann das Gärtnern für sich entdeckt, dem sind immer Möglichkeiten geboten sein Refugium zu "Upgraden".
Kleiner Garten - mit viel Sonne
Ein Doppelhaus mit kleinem Garten. Eine winzige Terrasse, zwei Bäume, Rasen und Zaun, aber Einblicke sämtlicher Nachbarn. Die Bäume sollten erhalten werden, ein Gartenhaus war gewünscht und die Sonne sollte angebetet werden können.
Zum höher gelegenen Nachbarn versperrt nun eine hohe Wand aus Gabionen die Sicht. Der mit Efeu zugewachsene Zaun wurde ebenfalls erhalten und zum befreundeten Nachbarn eine offene Variante der Gabionenwand installiert.
Die nunmehr große, mit WPC gedeckte, Terrasse bildet das neue Zentrum des südwestlich ausgerichteten Gartens. Die Überdachung, sowie die beiden Kugeltrompetenbäume blieben wunschgemäß erhalten und fügen sich wie selbstverständlich in das neue Konzept ein. Ein Hochbeet mit buntem Staudenmix erfüllt, in dem ansonsten sehr pflegeleichten Garten, das gelegentliche Gärtnern. Eine Sitzbank aus Schiefer direkt daneben fängt die Abendsonne auf und lädt zum Feierabendbier ein.
Dem Wunsch nach einem absolut Pflegeleichten Garten konnte entsprochen werden. Die Bewässerung erfolgt automatisch und das Mähen der kleinen Rasenfläche übernimmt ein Mähroboter.
Das Beleuchtungskonzept sorgt für stimmungsvolle Abende und lässt den Garten deutlich größer wirken.
Der Weg ist das Ziel
Wenn man von der Straße auf ein imposantes Haus blickt, sollte der Weg zur Haustür schon ein Erlebnis sein.
Der Vorgarten passt sich der Fassade an. Die Auswahl an Materialien und Pflanzen unterstreichen das. Das Grundgerüst ist streng, welches von der geschwungenen Fläche aus Bruchstein angenehm aufgelockert wird. Die Stufen sowie die Wandscheibe aus Sichtbeton harmonieren sehr schön mit dem hellen Splittbelag. Der Vorgarten dient rein der Repräsentation und ist entsprechend pflegeleicht.
Der rückwärtige Bereich ist axial gegliedert und sehr großzügig. Hier gibt es mehrere Sitzbereiche, Pool und eine Rasenfläche zum Toben. Einige Großbäume sorgen für räumliche Gliederung des Areals.
Quadratisch - praktisch - gut
Ein fast quadratischer Garten ist immer wieder eine Herausforderung. Die vorhandenen Gehölze sollten weitestgehend erhalten werden, der Übergang zu den Nachbarn eher leicht und nicht komplett geschlossen sein. Auf den mittigen, alten Kirschbaum, wurde letztendlich während der Bauarbeiten, aufgrund seines hohen Wurzelwerks, verzichtet.
Die Ausrichtung nach Nordwest machte es möglich drei Terrassen mit unterschiedlichen klimatischen Bedingungen anzubieten. Am Haus profitiert der Eigentümer, auf großformatigen Betonplatten, von der Abendsonne, die kleinere Holzterrasse (WPC) dient dem Sonnen und auf der nördlichen, ebenfalls mit WPC gedeckten Terrasse, lässt es sich in der Morgensonne wunderbar frühstücken.
Dank automatischer Bewässerung, Mähroboter und der spärlichen Bepflanzung ist der Garten überaus pflegeleicht.
Gabionen
Gabionen sind ein beliebtes Gestaltungselement. Natursteine sollten in keinem Garten fehlen. Gabionen ermöglichen als Sichtschutz, Hangbefestigung oder einfach nur als Deko-Element, eine lockerere Gestaltung als eine schlichte Mauer. Tiere finden Unterschlupf und wer es zulässt findet nach ein paar Jahren die ersten Pionierpflanzen.