Architekt Michael Kettenbach
Ludwigshafen am Rhein / Berlin

Neubau

Auch ein Neubau auf der sprichwörtlichen grünen Wiese hat so seine Tücken, die im Vorfeld zu bedenken sind.

Es muss sowohl der Bauleitplanung, als auch dem Gelände, Rechnung getragen werden.

Klare Formen und immer auch ein Farbkonzept sind die wesentlichen Pfeiler eines guten Entwurfs, denn, im Neubau darf es auch mal farbig werden.


Einfamilienwohnhaus bei Forbach / Frankreich 



Der kubische Neubau, in Anlehnung an die klassische Moderne, wird geprägt durch das spannungsvolle Spiel zwischen großen prägnanten Verglasungen und ruhigen Putzflächen. Dem reduzierten Erscheinungsbild der Fassaden gingen aufwendige Detailplanungen voraus um jegliche Aufbauten wie Jalousien etc. so stark wie möglich zu reduzieren oder gar gänzlich zu verbergen. Somit reduziert sich der Entwurf auf die eigentliche Form nebst akzentuierender Farbe.

Im Innern wird der 2 geschoßige Baukörper nicht nur horizontal erlebbar, sondern durch den geräumigen Luftraum im Wesentlichen auch vertikal. Durchblicke quer durch das Gebäude werden möglich, insbesondere auch aufgrund der offenen Grundrissstruktur. Wände trennen nur im unbedingt notwendigen Umfang Räume ab. So ist das Erdgeschoß fast ein einziger großer Raum, der sich auf nahezu der gesamten Länge zum Garten hin öffnet und diesen als zusätzlichen "Raum" in das Gebäude mit einbezieht.

Die Treppe als Mittelpunkt des Hauses, inszeniert sich durch hochwertigen Edelstahl und präziser Details gewissermaßen selbst.

Auf das statisch notwendige Mindestmaß entmaterialisiert passt ihre Leichtigkeit sehr gut zur mit Glasboden belegten Brücke.

Passend zum schlichten Äußeren zeigen sich auch die Innenräume puristisch in Material und Form.

Grundriss Erdgeschoss  

Grundriss Obergeschoss

Die Beauftragung umfasste neben dem Gebäude auch die Gartengestaltung mit Angabe von Pflanzen. Auf der folgenden Seite finden Sie Informationen zum mediterran gestalteten Garten. Bereichsweise wurde auch die Möblierung nach Vorschlägen des Architekten ergänzt.

Erbracht wurden alle Leistungsphasen der HOAI bei einer Bauzeit von knapp neun Monaten inkl. der Außenanlagen.


Hier gehts zum Garten



Einfamilienwohnhaus Split-Level

Dem sanften Gefälle des Grundstücks folgend, entwickeln sich im Erdgeschoss drei Ebenen vom Eingang bis zum Garten. Die erste Ebene erschließt sich über einen mit einer Sichtbetonwandscheibe gefassten Windfang. Garderobe und Nebenräume sind dort angeordnet. Die zweite Ebene einige Stufen tiefer stellt mit dem Essplatz und der Küche quasi das Zentrum des Wohnhauses dar. Da die Raumdecke vom Eingangsbereich bis dorthin durchläuft, entwickelt sich ein über drei Meter hoher großzügiger

Raum mit Panorama-Verglasung und Blick in den Garten nach Süden. Von hier aus erschließt sich eine der Küche vorgelagerte Terrasse sowie das den Privatbereichen gewidmete Obergeschoss. Die dritte ebene des Erdgeschosses, wiederum einige Stufen tiefer liegend, ist mit Kaminofen und Sitzgruppe eher "gemütlich" ausgerichtet und dient alleine dem Entspannen. Von dort erreicht man eine teils gedeckte Holzterrasse sowie den Garten. 

 Grundriss Erdgeschoss

 

  

Grundriss Obergeschoss

Neben dem Farbenkonzept spielt auch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Materialien und deren Texturen eine wichtige Rolle.

Die breite Sichtbetontreppe in das Obergeschoss ermöglicht, insbesondere durch den Luftraum, von jedem Standpunkt aus Interessante Ausblicke in das Erdgeschoss und seine Ebenen. Die zwischen Schlafzimmer und Luftraum platzierte Verglasung erlaubt zudem den Blick vom Bett in das Erdgeschoss. Das Obergeschoss stellt den privaten Bereich dar: Ankleide, Schlafen und ein großzügiges Badezimmer mit imposanter Aussicht.




Die Straßenansicht präsentiert sich eher verschlossen.


Sechsfamilienwohnhaus in Worms

Inmitten eines Wohngebietes aus vornehmlich "normalen" Einfamilienhäusern, sollten gleich sechs Wohnungen entstehen. Entsprechend dem großen Grundstück wurde eine möglichst hohe Ausnutzung an Wohnfläche gewünscht.

Die Vorgaben der Bauleitplanung waren streng: maximal ein Vollgeschoss und ein geneigtes Dach ohne Kniestock. Durch Kniffe wie Souterrain und Tonnendach entstanden dennoch anspruchsvolle und außergewöhnliche Grundrisslösungen.

Im Obergeschoss entstand die größte der sechs Wohneinheiten. Zwei Dachterrassen neben der Tonnengedeckten Küche sowie die großzügige Galerie vermitteln den Eindruck des Wohnens im Haus auf dem Haus darunter.




Ansichten und Grundrisse

Trotz der strengen Vorgaben konnten hohe Räume mit interessanten Raumfolgen, flexibel, hell und bei Bedarf Alten- bzw. Behindertengerecht, mit einem attraktiven Äußeren, verwirklicht werden.

Einfamilienwohnhaus bei Ludwigshafen

Ein kubisches, zweigeschossiges Gebäude mit Flachdach, wünschte sich der Bauherr, kaufte aber ein Grundstück welches bei zweigeschossiger Bauweise nur mit Satteldach ohne Kniestock bebaut werden durfte. Ein Pultdach, gewissermaßen ein "halbes" Satteldach könnte ein Kompromiss sein.

Mit der plausiblen Erklärung, dass ein Pultdach mit Terrasse, die unten "verbaute" Grundfläche oben wieder nutzbar macht, die darauf erfolgende Begrünung das Gebäude optisch aufwertet und die großzügige Verglasung nach Süden ökologisch sinnvoll ist, konnte die Bauaufsicht überzeugt werden, dem Abweichungsantrag stattzugeben.

Erdgeschoss

Obergeschoss

Galeriegeschoss mit Dachterrasse

Die Geschosse springen vor und zurück und betonen die Horizontalität des Wohnhauses. Das Farbkonzept unterstreicht diese Wirkung. Der weiße, kubische Mittelteil scheint zu schweben, hervorgerufen durch den dunklen Anstrich des Sockelgeschosses, dem Erdgeschoss. Der Mittelteil erhält mehr "Masse" durch die massive Brüstung der Dachterrasse. Der Schachzug des durchgängigen Luftraumes an der nördlichen Traufseite negiert dabei den Kniestock. Dadurch hat das Galeriegeschoss überall ausreichend Höhe und bietet Platz für die Schlafbereiche der Kinder und einer Sauna, integriert im elterlichen Badezimmer. Das Galeriegeschoss unter dem Pultdach springt zudem in der Fassade zurück und hält sich farblich gedeckt. Mehr lässt sich das kubische Obergeschoss nun nicht betonen.

Zahlreiche Lufträume machen das Gebäude im Innern auch vertikal erfahrbar. Gemäß dem Credo des Büros werden durch aufwendige Details Einbauten wie z.B. Jalousien versteckt. Rahmenlose Glasecken, teils flächenbündige Fenster und im Innern viel Sichtbeton betonen auch bei diesem Projekt den puristischen Ansatz.